Steinfurt ist der erste von landesweit neun Aktionsorten, an denen das Projekt Demokratie Weltweit Gestaltenvom Eine Welt Netz NRW e.V. an den Start geht, in Steinfurt gemeinsam mit Wie wollen wir leben e.V. und dem KulturForumSteinfurt. Bereits die ersten Aktionen zeigten: Die Demokratie lebt – und die Menschen in Steinfurt bringen sie sichtbar, hörbar und kreativ auf die Straße.

Was brauchen wir für ein gutes Leben? – Auftakt beim Stammtisch

Den Anfang machte am 5. November der Stammtisch von Wie wollen wir leben e.V.. Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Franke wurden dort die Ergebnisse einer Umfrage diskutiert, die sich der Frage widmete, welche Bedingungen ein gutes Leben ausmachen. Die Gespräche zeigten: Viele Menschen treibt die Frage um, wie wir eine zukunftsfähige, gerechte und demokratische Gesellschaft gestalten können.

Kunst, die bewegt – Lydia Hitzfelds 3D-Friedensinstallation

Ein besonderer Höhepunkt folgte am 14. November: Die Straßenkünstlerin Lydia Hitzfeld enthüllte ihr Kunstwerk „In case of war – break glass“. Ihre eindrucksvolle Friedenstaube scheint in einem gläsernen Kasten zu sitzen – doch erst aus einem bestimmten Blickwinkel entfaltet sich der dreidimensionale Effekt. Passant*innen nutzten die Einladung, auf dem Bild zu posieren, und kamen dabei ganz selbstverständlich über Frieden, Freiheit und Demokratie ins Gespräch.

Trommeln für Demokratie – Straßentheater, das wachrüttelt

Zeitgleich setzte eine Gruppe Engagierter ein starkes akustisches Zeichen. Beim „Trommeln für Demokratie“, entwickelt von Theaterpädagogin Ronja Klauschke, begann alles bunt, fröhlich und voller Rhythmus. Doch ein einzelner Störton durchkreuzte das harmonische Miteinander – und das Theaterstück verwandelte sich in eine starke symbolische Darstellung dafür, wie leicht demokratische Freiheiten eingeschränkt werden können.
Die Wende kam mit einer mutigen Trommlerin: „Noch leben wir in einer Demokratie“, sagte sie und hob ein Schild mit der Aufschrift „Ich nutze meine Stimme gegen Diskriminierung“. Immer mehr schlossen sich an – bis am Ende alle gemeinsam riefen:
„Nutze deine Stimme für Demokratie – hier und weltweit!“

Stimmen aus der Zivilgesellschaft

Tatjana Hübner, Geschäftsführerin des Eine Welt Netz NRW, betonte in ihrem Grußwort die Bedeutung des Projekts:
Demokratie ist kein Selbstläufer. Das erleben wir mittlerweile überall – auch hier bei uns in Europa, Deutschland, NRW, im Münsterland, in Steinfurt.

Auch Angéla van den Boom, Direktorin des KulturForumSteinfurt, unterstrich die Rolle kritischer Bildung als Fundament einer lebendigen Demokratie.
Uli Ahlke, Erster Vorsitzender von Wie wollen wir leben e.V., dankte allen Beteiligten und kündigte die nächste Veranstaltung an:
Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, ist Gilberte Raymonde Mandel-Driesen zu Gast im KulturForumSteinfurt. Sie spricht über die afrikanischen Gesellschaftskonzepte Ubuntu und Teranga – begleitet von gemeinsamem senegalesischem Trommeln.

Dank und Ausblick

Die beteiligten Organisationen freuen sich über das gelungene Miteinander und den starken Auftakt in Steinfurt. Das Projekt Demokratie Weltweit Gestalten wird gefördert von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie der Engagement Global gGmbH mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.