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Flucht, Migration und Entwicklung

Copyright: UNHCR/Brian Sokol

Warum fliehen Menschen aus ihrer Heimat? Was hat das mit einer fortschreitenden Globalisierung zu tun, die auch durch einen stetig wachsenden Personen- und Warenverkehr sowie einen nie dagewesenen Informationsfluss gekennzeichnet ist? Wer profitiert zurzeit davon und wer nicht? Welche Rolle spielen globale Verflechtungen in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht dabei? Was hat all dies mit einem halben Jahrtausend transatlantischer Geschichte zu tun?

Anhand von Artikeln, Interviews, Info- und Bildungsmaterialien sowie Veranstaltungshinweisen wollen wir dazu beitragen, das vielschichtige Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten.

Hier finden Sie unser Archiv mit Berichten und Dokumenten zu Flucht, Migration und Entwicklung.

Hier ist unsere Ausstellung zu Flucht:"Schwarz ist der Ozean" zu finden.

Keine Besonnenheit ist auch keine Lösung...

Warum Härte und Abschreckung gegen Bedrohungslagen nur bedingt helfen

Der mutmaßlich islamistische Anschlag von Solingen mit drei Toten und vielen Verletzten hat uns wieder vor Augen geführt, wie verwundbar Demokratien sind. (...) Es ist klar: Liegen Informationen vor, dass von Individuen mit einem nicht gesicherten Aufenthaltsstatus eine Gefahr für die Öffentlichkeit ausgeht, dann muss der Rechtsstaat alle Mittel ausschöpfen, um dieser Bedrohung zu begegnen. (...) Aber hier trennen sich die Wege vorliegenden Beitrags und einem sich ausbreitenden öffentlichen Diskurs, der die klar verurteilungswürdigen Vorkommnisse politisch zu instrumentalisieren versucht – und dabei verschiedenste "Kollateralschäden" - die Hierarchisierung von Opfern, gesellschaftliche Spaltung und eine Bedrohung der Bewältigung globaler Herausforderungen -  billigend in Kauf nimmt.

Beitrag

Change Makers

Die Bedeutung junger Menschen und der jungen Diaspora für Afrika

Das niedrige Durchschnittsalter in Afrika kann unter den richtigen Rahmenbedingungen zum Motor einer Emanzipation des Kontinents werden. Damit sich der Kontinent global emanzipieren kann, müssen auch innergesellschaftliche – etwa soziale oder geschlechtsspezifische – Ungleichheiten überwunden werden. Wenn die Politik vor Ort (...) die jungen Menschen des Kontinents tatsächlich als die wichtigste Ressource betrachtet und entsprechend in die investiert, könnte ein Weg eingeschlagen werden, der dazu in der Lage wäre, historisch gewachsene Abhängigkeiten zu überwinden. Diaspora-Angehörige können diesen Prozess flankierend begleiten.

Beitrag

Prototyp Haiti

Verschuldungspolitik als Weiterführung kolonialer Ausbeutungspraktiken

(...) Was aber Haiti endgültig den Todesstoß versetzte, war die 1825 durch Frankreich erhobene Forderung nach Entschädigungszahlungen für den Verlust der Kolonie einschließlich des „menschlichen Besitzes“. Dem jungen Staat wurde eine Schuldenlast von 150 Millionen Goldfrancs auferlegt – ein Betrag, der das 300-fache des haitianischen Staatshaushalts betrug. Je nach Quelle wurde diese Summe zwar offiziell reduziert, aber in den meisten Fällen ist davon zu lesen, dass Haiti diese „Schulden“ erst 125 Jahre später ... beglichen hatte. Ironischerweise musste Haiti bei französischen Banken Kredite aufnehmen, um die als Schulden bezeichnete „Entwicklungshilfe“ für Frankreich einschließlich der anfallenden Zinsen begleichen zu können. (...)

Beitrag

"Der Kaiser rockt!"?

Der Dekolonisierungsprozess und seine Herausforderungen

Wenn wir sicher Geglaubtes, Bekanntes und Vertrautes überdenken müssen, tun es sich viele von uns schwer. Das ist erst mal nichts Außergewöhnliches. Wir könnten es sogar als eine Art Überlebensstrategie bezeichnen. Nicht unbedingt im engsten Sinne des Wortes, sondern eher als ein Versuch, das eigene Sein und das Sein des gesellschaftlichen Kollektivs, zu dem man*frau sich zählt, in Zeiten sich wandelnder Diskurse abzusichern gegen Neuerungen, die ja zumindest potentiell auch Bedrohungen für den bisherigen Status quo bedeuten können. (...)

Beitrag

Versklavung, Kolonialismus, globale Ungleichheit

Transatlantische Umverteilungsgeschichte in vier Gemälden

Die Befassung mit der transatlantischen Umverteilungsgeschichte, die heutige globale Ungleichheitsphänomene erklärbarer machen kann, steckt noch immer in ihren Kinderschuhen. Um ein breiteres Bewusstsein für diese Geschichte zu schaffen, kann Kunst ein wichtiges Medium sein. Die vier Gemälde, die Naseer Alshabani auf Leinwand gebracht hat, setzen hier an.

Transatlantische Umverteilungsgeschichte in vier Gemälden

Warum wir (fast) alle von der Überwindung kolonialer Kontinuitäten profitieren

Das koloniale Erbe prägt die Welt bis heute. Eine ökonomische Dynamik, die im Kolonialismus einsetzte und durch die Reichtum zunehmend in den Händen weniger konzentriert wird, breitet sich immer weiter aus und vertieft nicht „nur“ Ungleichheit zwischen reichen und armen Weltgegenden, sondern auch zunehmend innerhalb unserer Gesellschaft selbst.

  1. Warum hält sich dieses Erbe so hartnäckig?
  2. Warum sollte es zunehmend im allgemeinen Interesse überwunden werden?
  3. Was können wir dazu beitragen?

Beitrag

Kolonialismus in der Bildungsarbeit

Anregungen für den Umgang mit einem komplexen Thema

Seit einigen Jahren ist die Befassung mit dem deutschen Kolonialismus auf dem Vormarsch – auch in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Auch wenn es noch viel zu tun gibt, damit das Thema einen seiner Bedeutung angemessenen Platz beispielsweise im Geschichtsunterricht bekommt, so ist die Tendenz durchaus positiv. Noch hängt es aber meistens vom guten Willen einzelner Lehrkräfte und anderer Bildungsakteur*innen ab, ob der Kolonialismus und andere Teile der transatlantischen Umverteilungsgeschichte zumindest ansatzweise Erwähnung finden. Die Publikation gibt Anregunen für einen ganzheitlicheren Umgang mit dem Thema.

Broschüre

Gedenken zu kurz gedacht?

Kolonialismus in der Erinnerung

Wenn wir uns (...) mit unserer Geschichte befassen, sollten wir wissen, dass dieses „Wir“ ein dynamischer Begriff ist. Die Antwort auf die Frage, wer als integraler Bestandteil von diesem „Wir“ betrachtet wird und wer nicht, ändert sich ständig (...). In einer Erinnerungskultur und -politik, die dem dynamischen „Wir“ gerecht werden will, sollte öffentliches Gedenken dazu geeignet sein, das jeweils aktuelle „Wir“ in seiner Gänze abzuholen und ihm Identifizierungsmöglichkeiten zu geben. (...) Das stark phänotypisch motivierte „Wir“ von gestern muss sich dynamisch in Richtung eines „Wir“ bewegen, in dem andere Kategorien zunehmend bestimmend sind – denn sonst geht Erinnerungspolitik an immer größeren Teilen der Bevölkerung vorbei und verursacht Widerstände, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden können.(...)

Beitrag

Wenn das Selbstverständliche infrage gestellt wird

Warum Safer Spaces zur Überwindung kolonialer Kontinuitäten nötig sind

Die letzten Jahre hat es im Bereich der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit und den damit verbundenen Folgen für die Gegenwart viele Fortschritte gegeben. Ob beispielsweise öffentliche Abendveranstaltungen, die Behandlung im Schulunterricht oder aber auch im Kontext von Museen: Immer öfters spielt der Themenkomplex eine Rolle. (...) Ein Blick auf die Geschichte (...) zeigt: Oft sind geschützte Räume, Safer Spaces nötig (...). Was darin erarbeitet wird, dient nicht zuletzt dazu, alternative Vorschläge zum Status quo aus einer spezifischen Perspektive auszuarbeiten und in einem nächsten Schritt in die Gesellschaft zu tragen. Letzteres ist Voraussetzung für einen gesellschaftlichen Dialog, der den Anfang eines Wandels markieren kann.

Beitrag

23. August: Internationaler Tag der Erinnerung an den Versklavungshandel und dessen Abschaffung

Ein Blick auf die Geschichte genügt, um zu sehen, dass kein Ausbeutungssystem ewig Bestand hat. So wie heute vor 232 Jahren die Versklavten der damaligen französischen Kolonie Saint Domingue (seit 1804 Haiti) am 23. August einen Aufstand für „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ starteten, so erheben sich auch heute Menschen, die nicht akzeptieren, dass Wohlstand und Perspektiven der Wenigen auf einer wachsenden Ausbeutung der Vielen fußen. Klar: Die vielfach subtileren Formen von Ausbeutung heute in all ihren Abstufungen dürfen nicht mit der transatlantischen Versklavungsökonomie, die letztlich erst ein Jahrhundert nach dem Aufstand von Saint Domingue überwunden worden ist, gleichgestellt werden. Dennoch: Einst scheiterten „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ an der realen ökonomischen Situation. (...)

Beitrag

Mali, Burkina Faso, Niger...

Zeitenwende in Westafrika?

Auf Ereignisse in Afrika schauen wir in sogenannten Globale Norden - wenn überhaupt - nur kurz. Die potentielle Tragweite dessen, was seit Februar letzten Jahres in den Staaten Mali, Burkina Faso und Niger passiert ist, ist allerdings kaum zu unterschätzen - auch und gerade für uns Europäer*innen (...)

Einschätzung von Serge Palasie

William Adjété Wilson - L´Océan Noir

Ein afropäischer Blick auf atlantische Geschichte

Anlässlich der European Conference on African Studies - African Futures 2023 macht die aus Stoff-Applikationen gefertigte Ausstellung "L´Océan Noir" Station in Köln. Sie befasst sich mit Entwurzelung und Identität, Versklavung und Kolonialismus sowie mit Widerstand und Empowerment. Folgende Broschüre gibt einen Einblick in das Werk des Künstlers.

L´Océan Noir (Informationen zum Künstler William Adjété Wilson und der Ausstellung)

Decolonize "Decolonize Hype"

(...) Trotz all dieser Fortschritte sollten wir aber nicht die kolonialen Kontinuitäten im „Decolonize-Hype“ übersehen. Allein die Frage, wer bestimmt, was zu dekolonisieren ist und was nicht, welche Kritik angenommen wird und welche nicht, welche Begriffe als kolonial-rassistisch geprägt anerkannt werden und welche nicht oder wie lange das „Projekt Dekolonisierung“ zu gehen hat - das alles wird unterdem Strich noch viel zu oft von der weißen Dominanzgesellschaft bestimmt. An der historisch gewachsenen Deutungshoheit wollen die wenigsten ernsthaft rütteln. Und indem man*frau sich den Dekolonisierungsdiskurs aneignet, kann beeinflusst werden, wie der Prozess gestaltet wird. (...)

Beitrag

Benin-Bronzen

Rückgabe als erster kleiner Schritt

Ob der französische Präsident Emmanuel Macron 2017 ahnte, welchen Stein er mit seiner Rede an der Universität von Ouagadougou (Burkina Faso) ins Rollen bringen würde? Damals verkündete er die Absicht Raubgüter aus der Kolonialzeit in Frankreichs Museen so schnell wie möglich an die Nachfahren der Bestohlenen zurückzugeben. (...) Fünf Jahre nach Macrons Initiative reisten nun Außenministerin Annalena Baerbock und die Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth nach Nigeria, um einen Teil der sogenannten Benin-Bronzen aus deutschen Museen zurückzugeben.

Beitrag

Rassistische Gewalt

Sicherheitskräfte im Farbgefängnis gefangen?

(...) Damit es klar ist: Rassismus ist ein Erbe des Kolonialismus und kostet auch heute noch Menschenleben. Jüngst ging der Fall des 16-jährigen Senegalesen Mouhamed Lamine Dramé durch die Medien, der am 8. August 2022 in Anwesenheit von 12 (!) Polizist*innen scheinbar nicht anders überwältigt werden konnte, als durch tödliche Schüsse. Entweder hatten alle beteiligten Gesetzeshüter*innen eine grottenschlechte Ausbildung genossen oder sie scheinen die Verhältnismäßigkeit der Mittel bei Einsätzen variabel – und zulasten nicht-weißer Menschen – auszulegen. Dass dies kein Einzelfall ist, ist die traurige Wahrheit.(...)

Beitrag

Koloniale Wurzeln der Kaffeeproduktion

Vom luxuriösen Genussmittel zum Wachmacher der Massen

Kaum ein Produkt aus dem Globalen Süden veranschaulicht den unfairen globalen Handel so sehr wie Kaffee. Als wichtigstes fair gehandeltes Produkt in Deutschland beträgt sein Marktanteil fünf Prozent. Aber wenn fair gehandelter Kaffee einen Marktanteil von fünf Prozent hat, dann heißt das im Umkehrschluss, dass 95 Prozent nicht fair gehandelt sind. Wie kann das sein? Um das zu verstehen, müssen wir mal wieder zurück zu Kolumbus und Co. (...)

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Runter vom hohen Ross

Überlegungen zum Tag des offenen Denkmals

Jeden zweiten Sonntag im September findet der Tag des offenen Denkmals statt. Eingebettet ist das Ganze in die European Heritage Days. Grundsätzlich eine gute Sache. Denn wenn wir uns damit befassen, woher wir kommen, wissen wir auch eher, wohin unser weiterer Weg führen kann. Und Geschichte in Form dicker Bücher ist nicht für alle etwas. Da ist das Erleben von Geschichte durch Besichtigung von Denkmälern – am besten zusammen mit einer kleinen Einführung dazu – eine einfache Art Wissen zu erwerben. Problematisch wird es dann, wenn Denkmäler zum Beispiel unkritisch Personen gedenken, die für Krieg, Kolonialismus, Rassismus oder dergleichen verantwortlich waren.(...)

Beitrag

Echtzeitpartizipation

Migrantisch-Diasporische Organisationen angemessen berücksichtigen

Die SDGs wollen unter dem Strich Ungleichheiten in und zwischen Staaten verringen. Damit die entwicklungspolitische Szene als Ganzes glaubwürdig bleiben kann, gilt es auch, innerhalb der eigenen Struktur die Hausaufgaben zu machen.

Beitrag

Der lange Schatten der deutschen Kolonialzeit

Sichert(e) sich auch unser Land einen Platz an der Sonne?

Die deutsche Kolonialzeit ist bis heute in mehrfacher Hinsicht relevant – so beispielsweise im Bereich globaler wirtschaftlicher Beziehungsgeflechte, beim Thema Flucht und Migration, oder wenn es um Rassismus und Identität in Deutschland geht. Selbst der menschengemachte Klimawandel bzw. die damit verbundene Klimaungerechtigkeit muss hier aufgezählt werden. Diese Ausstellung blickt in die Vergangenheit, damit wir die Gegenwart besser verstehen und für die Zukunft lernen. Es geht hier also nicht so sehr um geschichtliche Details, sondern um den langen Schatten, den eine vermeintlich abgeschlossene Geschichte wirft. Fokus: Afrika. Mit Bildern von Naseer Alshabani.

Ausstellung

Begleitheft

24-seitige Broschüre mit Hintergrundinfos und Beiträgen

Virtuelle Premiere bei der Eine Welt-Landeskonferenz

Dossiers zu Flucht und Migration

Infos von der Bundeszentrale für politische Bildung

Eine Welt Netz NRW @ 2024
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